LASKO, Labrador-Mischling, männlich-kastriert, 1 Jahr alt

Laskos Heimat ist gegenwärtig das Tierheim in Orpund, wo er auf seine neuen Besitzer wartet. Der quirlige Rüde hat über Nacht offenbar in seinem Auslauf Steine gefressen - jedenfalls hat er am Morgen mehrere grössere Kiesel und etwas Blut erbrochen, ist seither matt und wird uns als Notfall vorgestellt.

LASKO, Labrador-Mischling, männlich-kastriert, 1 Jahr alt

Untersuch und Röntgen

In der Praxis erscheint der Rüde sehr vital und aufgestellt. Beim Abtasten des Bauches ist aber ein harter Knoten zu spüren, welcher den Verdacht nährt, dass sich im Darm des Hundes ein weiterer Stein befindet. Im Röntgen ist denn auch ein dreieckiger, abgerundeter Stein von ca 4x3x2 cm Grösse zu sehen.

Untersuch und Röntgen

Diagnosesicherung und Therapie

Aufgrund des Röntgens ist nicht zweifelsfrei zu klären, ob sich der gefundene Stein im Dünn- oder Dickdarm befindet. Sollte sich der Fremdkörper im Dünndarm aufhalten, muss davon ausgegangen werden, dass er das Darmrohr blockiert und damit eine Operation notwendig ist. Falls sich der Kiesel aber trotz seiner beträchtlichen Grösse schon durch den Dünndarm gezwängt hat und im Dickdarm liegt, kann davon ausgegangen werden, dass er ohne Chirurgie durch den Hund ausgeschieden werden kann.

Ein Ultraschall nährt die Hoffnung, dass letztere Möglichkeit zutrifft. Zur zweifelsfreien Bestätigung wird ein sogenanntes Kontrast-Enema durchgeführt: Hierbei wir durch einen dünnen Katheter ein flüssiges Kontrastmittel in den Enddarm des Hundes eingebracht, welches dann beweist, dass der Stein eindeutig im Dickdarm liegt. Tierarzt und Tierheimpersonal können aufatmen, eine Chirurgie ist nicht notwendig.

Diagnosesicherung und Therapie

Weiterer Verlauf

Wenige Stunden später scheidet Lasko den Stein auf natürlichem Weg aus - das erleichterten Tierheimpersonal schickt uns eine Fotografie des Corpus Delicti.

Stein Lasko

Wissenschaftliches

Magen-Darm-Fremdkörper kommen beim Hund immer wieder vor. Insbesondere junge, grosse Hunde entschliessen sich ab und zu dazu, die abstrusesten Dinge zu verschlucken.

Sehr speziell war in Lasko's Fall, dass der mit knapp 3 cm grösster Dicke sehr grosse Kiesel relativ problemlos durch den Dünndarm des Hundes bewegt werden konnte. Hierbei spielte die glatte Oberfläche und stromlinienförmige Form des Fremdkörpers wohl eine entscheidende Rolle.


Glück gehabt, Lasko!

© Dr. med. vet. P. Müller / Lyssbachvet

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