Die Katze wird uns vorgestellt, weil die Besitzer bemerkt haben, dass sich das Tier am Hals kratzt und die Haut gerötet und nässend ist. Als erste Massnahme haben die Besitzer das Zeckenhalsband, welches die Katze trägt, entfernt.
Die Halsregion der Katze wird ausgeschoren und es wird ersichtlich, dass die Haut rund um den Hals ringförmig nässend, stark gerötet und mit Krusten bedeckt präsentiert. An den Krallen der Hinterpfoten findet sich Blut und Krusten - offensichtlich hat sich das Tier am Hals gekratzt. Ansonsten ist die Haut makellos.
Vorsichtig wird die Wunde gereinigt und von abgestorbener Haut und Krusten befreit. Ein desinfizierendes Wundgel wird aufgetragen und ein Antibiotikum und Schmerzmittel verabreicht. Die Krallen der Hinterpfoten werden gekürzt, um die Traumatisierung der Wunde durch Kratzen zu vermindern. Den Besitzern wird Verbandsmaterial mitgegeben, um bei fortgesetztem Kratzen zum Schutz der Wunde einen Halsverband anzulegen.
Eine Woche später ist die Wunde schon praktisch abgeheilt und vernarbt. Während des Heilungsprozesses hat die Haut im Wundgebiet viel Pigment eingebaut, weshalb die Narbe dunkelbraun-schwarz erscheint.
Auslöser für die schwere Entzündung der Haut war ganz offensichtlich das angelegte Zeckenhalsband gewesen. Interessanterweise hatte die Katze in der Vergangenheit denselben Halsbandtyp schon problemlos tragen können - weshalb die Haut beim aktuellen Halsband mit einer solch schweren Kontaktdermatitis reagiert hat, bleibt ungeklärt.
Auch beim Menschen können solche Kontaktallergien auftreten - bekannt sind unter anderem Fälle nach auftragen von Henna-Tätowierungen oder die Nickelallergie.
© Dr. med. vet. P. Müller / Lyssbachvet